1. Mannschaft | Hallo Marvin - Neuer Trainer an der Seite von Sven Schreiter

Veröffentlicht am 14. August 2024 um 20:05

Beim ersten Spieltag der Saison 2024/25 stand Sven Schreiter nicht mehr allein an der Seitenlinie. Beim Auftaktspiel unseres Landesligateams gegen den SC Naumburg gab mit Marvin Richter ein im Landkreis gut bekannter sein Debüt als Trainer des SV Eintracht Elster. Wir haben uns danach mit ihm unterhalten und wollten ihn und seine Vorstellung von Fußball etwas genauer unter die Lupe nehmen. 

 

Hallo Marvin – erzähl uns doch ein wenig von Dir! Wie kamst Du zum Fußball, welche Stationen hast du bisher erlebt und wie wurdest Du eigentlich Trainer und was machst Du „außer“ dieser sein?  

Ich heiße Marvin Richter, 37 Jahre jung und bin wohnhaft in Apollensdorf (WB). Mit 5 Jahren bin ich beim SV Grün Weiß Annaburg zum Fußball gekommen, weil wir da ganz in der Nähe vom Sportplatz gewohnt hatten. Dort habe ich bis zur D-Jugend gespielt. Durch die Fußballschule Felix Magath in der ich zusätzliches Training hatte, kam der Kontakt zum FC Grün Weiß Piesteritz zu dem ich dann in den C-Jugend Bereich wechselte. Bei Piesteritz ging der Weg dann vom Nachwuchs bis in die 1. Männermannschaft. Ich schaffte den Sprung von der A-Jugend direkt in den Verbandsliga Kader. Nach 3 Jahren im Männerbereich wollte ich mich verändern und wechselte zum SV Rot Weiß Kemberg. In Kemberg waren es dann 2 ½ sehr erfolgreiche Jahre mit dem Durchmarsch von der Landesklasse bis in die Verbandsliga und 2x Pokalsieger. Im Winter ging ich dann noch mal für ein halbes Jahr nach Piesteritz und ich spielte dort Oberliga. Nach dem Klassenerhalt mit Piesteritz (zeitlicher Aufwand und Geburt meiner Tochter) ging ich dann zu meinem Heimatverein SV Grün Weiß Annaburg zurück. Dort spielte ich dann 3 Jahre und wir schafften den Aufstieg und Klassenerhalt in der Landesliga und wurden 2x Pokalsieger. In meinen letzten beiden Jahren (Geburt meines Sohns) spielte ich dann beim

SV Graf Zeppelin Abtsdorf. Im letzten Spiel standen wir dann noch mal im Pokalfinale und wir gewannen dieses Spiel auf dem Einheit Platz gegen Victoria Wittenberg. Nach dem Spiel war dann Schluss für mich. Ich machte dann 3 Jahre Pause und hatte Zeit für meine Familie und unseren Hausumbau. In dieser Zeit reifte in mir der Gedanke, dass ich Trainer werden möchte. Und so kam es dann auch. Ich sollte Co-Trainer beim SV Rot Weiß Kemberg werden. Es kam dann gleich anders, denn der damalige Trainer hörte auf und ich wurde dann sofort Hauptverantwortlicher der 1. Männermannschaft. Im ersten Jahr schafften wir dann sofort den Aufstieg in die Landesliga. Nach 4 ½ erfolgreichen Jahren endete im März 2024 unsere Zusammenarbeit. Jetzt ab Sommer freue ich mich auf die Arbeit beim SV Eintracht Elster. Beruflich bin ich seit 12 Jahren selbstständig in der Versicherungsbranche. Seit letztem Jahr bin ich bei der ÖSA-Versicherung und habe am 01.07. eine Agentur in Jessen übernommen. 

  

Was hat Dich bewogen das Engagement beim SV Eintracht Elster anzugehen, was erwartest Du vom Verein und was kann dieser von Dir erwarten? 

 

Als erstes möchte ich mich natürlich für das entgegengebrachte Interesse und die großartigen Gespräche mit Martin Thauer und Sven Schreiter bedanken. Sie haben mir beide ein sehr gutes Gefühl gegeben und unsere gemeinsamen Vorstellungen haben vom ersten Punkt an gepasst. Die Beweggründe sind einfach: Ich komme in einen Verein der seit Jahren sehr, sehr gute Arbeit leistet und zur Spitze im Landkreis Wittenberg gehört. Ein Team, das ein unglaubliches Potenzial hat, welches wir im Training durch harte Arbeit noch weiter verbessern müssen, in dem wir von jedem einzelnen Spieler das optimale seiner Leistungsfähigkeit herauskitzeln und dann am Wochenende, Woche für Woche auf dem Platz abrufen müssen. Wenn wir das schaffen, mit unseren gestandenen und unseren jungen, talentierten Spielern die wir im Kader haben abzurufen, dann wird der Verein in den nächsten Jahren ganz viel Spaß an dieser Mannschaft haben. Was der Verein von mir erwarten kann, ist das ich diesen Sport liebe und das ich 100 % an Energie, Leidenschaft, Herzblut, Wille und vieles mehr in die Arbeit mit unseren Jungs stecken werde, damit wir gemeinsam als Team sowie als Verein sehr erfolgreich in den nächsten Jahren sein werden. Fußballerisch stehe ich dafür dass wir die Mannschaft sind, die das Spiel bestimmt und den Ball öfter in den eigenen Reihen hat als der Gegner. 

Aber es gehört auch dazu als Team gemeinsam gegen den Ball zu arbeiten und diesen durch sehr gutes Verteidigen und Pressing dann wieder so schnell wie möglich wieder für uns zu gewinnen und dann durch schnelles Umschaltspiel über die Außen den Gegner zu überraschen. Unser Ziel muss es sein als Mannschaft so oft wie nur möglich zu 0 zu spielen! 

 

Mit dem Sieg am Samstag gegen Naumburg ist nicht nur die Vorbereitung geendet, es begann auch die neue Saison offiziell. Habt ihr einen so deutlichen Sieg überhaupt erwarten können oder was lief alles gut am Samstag? Du und Sven Schreiter bildet ja zudem ein gleichgestelltes Trainerduo ab dieser Saison. Was bietet in Eurem Fall den Vorteil aus dieser Situation – also wovon wird man profitieren können, inhaltlich und sportlich? 

 

Also als ersten hatten wir die lange Vorbereitungsphase sehr bewusst gewählt, weil wie so mehr Zeit hatten um an der Ausdauer sowie Fitness unserer Mannschaft zu arbeiten. Wir hatten dadurch die Möglichkeit es alles ein bisschen besser einzuarbeiten in den einzelnen Trainingseinheiten und Testspielen, als wenn wir beispielsweise nur 4 Wochen Vorbereitung gehabt hätten. 

 

Mit den 7 Testspielen und den Trainingseinheiten dazwischen konnten wir viel ausprobieren und haben zusammen mit dem Team viele einzelne Sachen besprochen und trainiert. Es war eine sehr intensive und anstrengende Vorbereitung für unsere Jungs, aber wie Sie mitgezogen haben und jede einzelne Trainingseinheit und in jedem Testspiel alles aus sich herausgeholt haben, das hat unheimlich Spaß gemacht und hat mir bzw. uns gezeigt wie viel Potenzial in dieser jungen Truppe steckt, wenn alle zu 100% dabei sind. 

 

Ja nach 6 ½ Wochen Vorbereitung war es am Samstag dann endlich so weit. Wir hatten unser 1. Pflichtspiel im Heimspiel gegen den SC Naumburg. Ich muss sagen, ich war vor dem Spiel schon ziemlich nervös. 1. Spiel im neuen Verein, 1. Saisonspiel dazu ein Heimspiel, das möchte man natürlich gewinnen. 

 

Mit dem SC Naumburg stand uns ein ziemlich unbekannter Gegner am 1. Spieltag gegenüber. Wir hatten uns als Trainerteam unsere Gedanken gemacht nach der Vorbereitung und es war eine superschwere Entscheidung die erste Elf zu finden, weil es sich nach der Vorbereitung jeder unserer Jungs verdient hätte von Beginn an zu spielen. 

Parallel haben wir uns über unseren Gegner informiert und hatten durch einen Trainerkollegen, den ich sehr gut kenne, viele Infos bekommen, die uns für das Spiel wirklich sehr geholfen haben. 

In den ersten 20. Spielminuten war es ein ausgeglichenes Spiel und es war der unbequeme Gegner, den wir erwartet hatten. Eine Mannschaft, die durch ordentliche Zweikampfstärke den Gegner beeindrucken will und dann über Konter Nadelstiche setzen möchte. Zu diesem Zeitpunkt hätten wir nie mit solch einem Ergebnis für uns gerechnet. Nach den 20 Minuten haben wir uns besser darauf eingestellt, haben durch gutes Anlaufen, gute Zweikampfführung und hohe Ballgewinne immer mehr das Zepter in die Hand genommen. Dann kam das 1:0 und ab diesen Augenblick ist bei unserer Mannschaft der Bann gebrochen. Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht, jeder hat jedem geholfen und durch tolle Spielzüge über außen sind wir zu weiteren Chancen gekommen, die wir dann auch supereffektiv genutzt haben. Wie es dann manchmal im Fußball so ist, funktioniert bei der einen Mannschaft alles und bei der anderen Mannschaft nichts mehr. 

 

Wir nehmen das tolle Ergebnis zum Start sehr gerne mit und es sollte uns als Team Selbstvertrauen geben. Aber es wird sich in den nächsten Wochen zeigen wie weit wir als Mannschaft schon sind. Ich habe es nach dem Spiel im Kreis zum Team gesagt: Sie sollen dieses Spiel und den Sieg gerne genießen, aber ab Dienstag beim Training heißt es Mund abputzen, in den Trainingseinheiten Dienstag und Donnerstag Vollgas geben, um uns so perfekt wie möglich auf das Spiel im Landespokal gegen den VFB Merseburg vorzubereiten und bereit zu sein. Das wird ein ganz anderes Spiel und uns erwartet ein superstarker Aufsteiger aus der Verbandsliga.